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Der „ernsthafte“ Teil des Unterrichts an einer Musikschule ist ähnlich wie die schulische Ausbildung an einem Gymnasium in Unter-, Mittel- und Oberstufe aufgeteilt. Der vorherige Besuch der Grundstufe ist Voraussetzung für die Teilnahme. Der Schwerpunkt verlagert sich nun spürbar vom spaßorientierten Musikerlebnis hin zum Erarbeiten technischer Fertigkeiten. Die Lehrer gehen viel stärker auf die einzelnen Schüler ein und üben jeden Handgriff, bis er sitzt.
Die Unterstufe vermittelt, salopp formuliert, das „grobe Handwerk“. Das fängt mit der richtigen Körperhaltung an. Wer verkrampft sein Instrument festhält und bedient, ermüdet schneller. Und ein Musikinstrument über einen längeren Zeitraum zu spielen, kann eine körperlich und geistig sehr anstrengende Tätigkeit sein. Der Lehrer begibt sich mit den Schülern auf musikalische Expedition und entdeckt mit ihnen das gesamte Klangspektrum des Instruments. Man wird vorsichtig an die ersten Grundlagen der Musiktheorie herangeführt: Wozu brauche ich Taktgefühl? Was hat es mit den verschiedenen Tonarten auf sich? Am Ende der Grundstufe kann der Schüler problemlos eine Reihe einfacher Liedstücke spielen und hat bereits die ersten Erfahrungen im Zusammenspiel mit anderen gemacht.
In der Mittelstufe führen die Musiklehrer ihre Schüler an ein größeres Repertoire heran, sowohl hinsichtlich der Musikstile wie -epochen. Dadurch verbessert sich stetig das technische Können. Die Schüler sind nun regelmäßig Teil eines Musikensembles. Zusätzlich besuchen sie ab dieser Stufe Kurse in Musiktheorie. Hier wird ihnen wertvolles Hintergrundwissen vermittelt. In aller Regel dauern der Besuch von Unter- und Mittelstufe jeweils vier Jahre bei ein bis zwei Unterrichtsstunden pro Woche. Daraufhin sind die Lehrpläne der Musikschule ausgerichtet. Spätestens nach dieser Ausbildungszeit beherrschen die Schüler ihr Musikinstrument.
Begabten Musikschülern empfiehlt die Musikschule im Anschluss noch die Teilnahme an der Oberstufe. Der Unterricht ist auf diesem Niveau bereits sehr anspruchsvoll. Man setzt sich nun mit schwierigen und anspruchsvollen Musikwerken auseinander. Es geht in dieser Phase darum, sein Spiel auf dem Musikinstrument zu perfektionieren. Wer Oberstufenschüler einer Musikschule ist, ist automatisch auch eine tragende Säule im Orchester der Schule und absolviert darüber hinaus meist Soloauftritte bei öffentlichen Auftritten der Musikschule.
Ein gewisser Teil der Oberstufenschüler strebt eine berufliche Karriere im Musikbereich an. Das können Berufe wie Orchester- und Kirchenmusiker sein oder Tontechniker und Musikpädagoge. Für diese Gruppe Schüler ist der an die Oberstufe anschließende Förderkurs „Studienvorbereitende Ausbildung“ gedacht. Er gestaltet den Übergang an eine Musikhochschule oder ein Konservatorium fließend.